Laichstellen in der Schwarzen Laber!

90% aller Flussfische gelten in Bayern als bedroht und stehen oft sogar auf der sog. „Roten Liste“ der vom Aussterben bedrohten Tierarten. Die meisten von ihnen sind sog. Kieslaicher.
Ein wesentlicher Grund für den Rückgang dieser Fischarten ist neben der Verbauung unserer Fließgewässer die sog. innere und äußere Kolmation der Kiesbänke. Diese bewirkt, dass der Kies nicht mehr ein lockeres Substrat ist, in den die Fische Laichgruben graben und dort ihre Eier ablegen können. Auch die Durchströmung des Kiesuntergrundes mit frischem Wasser und Sauerstoff wird dadurch unterbunden, so dass abgelegte Fischeier absterben bzw. verdriftet werden.
Die Ursachen für diese verfestigten Kiesbänke sind neben eingeschwemmten Fein-sedimenten aus der Landwirtschaft auch Abwasserbelastungen, die wiederum das Wachstum von Cyanobakterien fördern, die dann Kalk ausscheiden und so die Kiesel verbinden.
Um dieser überaus negativen Entwicklung entgegenzuwirken, hat der Fischereiverein Neumarkt unter Federführung der Verwaltungsmitglieder Breindl, Kittel, Menzel und Schöls in Kooperation mit Herrn Pöppl von der Fischereigenossenschaft Schwarze Laber in seinem Gewässerabschnitt zwischen Voglbrunn und Finsterweiling drei neue Kiesstellen für die bedrohten Fischarten an den letzten beiden Samstagen angelegt. Zunächst wurden die Stellen von störenden Unterwasserpflanzen befreit und der Untergrund aufgelockert. Danach wurden insgesamt sechs Tonnen frischer Kies eingebracht. Außerdem wurden Störsteine gesetzt, die durch Wasserverwirbelungen dafür sorgen sollen, dass die neuen Laichstellen über einige Jahre hinweg von Feinsedimenten freigehalten werden. Der Erfolg der Maßnahme soll durch ein Monitoring überwacht werden.
Besonderer Dank geht in diesem Zusammenhang an das Wasserwirtschaftsamt Regensburg für die positive Begleitung sowie an die Familie Oettl aus Voglbrunn, die den Zugang zur Laber über die von ihnen bewirtschaftete Wiese ermöglichte.